DVF NEWS - Landesverband Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern

  • 09.04.2025 DVF Berlin

    Zuschriften …

    … auf die Randnotiz im DVF-Journal 5-2025, Seite 8

    Zu benannter Randnotiz von Herrn Kriegelstein verfassten 3 Mitglieder des LV1 Vorstands folgende, als Leserbrief bzw. Offener Brief formulierte Repliken, die der Redaktion des Journals, dem DVF-Präsidenten, sowie im Falle des Offenen Briefes auch Herrn Kriegelstein zugeleitet wurden:

    Offener Brief von Thomas Scharfstädt

    „Fotografieren! Klappe halten!"

    Danke, lieber Manfred Kriegelstein, jetzt habe ich verstanden, wie sich ein gutes DVF-Verbandsmitglied verhält: Fotografieren! Klappe halten! Zudem eines, „das fotografisch praktisch keine Rolle spielt“, – womit auch ich mich angesprochen fühlen darf, da ich ja nicht über das Renommee eines Manfred Kriegelstein verfüge. Aber darf solch eine Bewertung unter Mitgliedern eines Vereins aus Amateuren eine Rolle spielen - oder ist das einfach nur arrogant?

    Ich bin, wie wohl die meisten, aus Liebe zur Fotografie und zum Austausch mit anderen Fotofreund*innen in den DVF eingetreten und hatte das enorme Glück, in einem lebendigen und aktiven Landesverband LV 1 aufgenommen worden zu sein, in dem ich mich wohlfühle. Ich bin allerdings auch in den Verband eingetreten und zahle an ihn Beiträge, weil ich darauf vertraue, dass die gewählten Vorstände sich an die selbst gesetzten Regeln und Statuten halten.

    Natürlich können im Ehrenamt immer Fehler passieren. Hat ein Verein eine entsprechende Fehlerkultur, ist das überhaupt kein Problem. Aber aus Sorge um das Erscheinungsbild auf Fehlerkultur und Aufrichtigkeit zu verzichten und die zu verunglimpfen, die darauf hinweisen, ist nicht nur sehr schlechter Stil. Es bewirkt für gewöhnlich auch das genaue Gegenteil.

    Ich habe bald 50 Jahre gut ohne jeden Verein, Punkte und Titel hinter meinem Namen fotografiert und werde das auch weiterhin tun. Ich brauche keinen Verband, dessen Vorstand selbstgerecht handelt und Honoratioren, die meinen, sich über andere Mitglieder erheben zu müssen. Aber vielleicht braucht der Verband aufrechte und engagierte Mitglieder, die mehr als Friede, Freude und schöne Bilder suchen?

    Leserbrief von Christoph Sczygiel

    Sehr geehrter Herr Kriegelstein,

    Ihr „Leserbrief“ irritiert mich sehr.

    Nun habe ich unterschiedlichste Informationen der sogenannten Störer, die sich Ihrer Meinung nach um die wesentlichen Dinge ihrer Vereins-Aufgabe kümmern sollten. Schon dieser Rat hat ein Geschmäckle.

    Ich will Sie gern an diese einfache Sache erinnern: Zum Verbandstag wurden 4 formal zulässige Anträge eingereicht (übliches Prozedere in Vereinen). Der Vorsitzende (hier Präsident) entscheidet nun eigenmächtig diese Anträge ohne Rücksprache unter den Tisch fallen zu lassen (unübliches und vereinsrechtswidriges Verhalten durch eine Anwältin für Vereinsrecht nachträglich festgestellt) Diese und weitere Abweichungen ggü. der Satzung bzgl. des Verbandstags 2024 wurden von 3 gewählten Landesverbandsvorsitzenden, 2 weiteren DVF-Funktionsträgern und 1 DVF-Mitglied (übrigens Präsident der GDT) gerügt. Proteste wurden nicht zugelassen, stattdessen wird erstens jeder Einwand abgewiegelt und hier in diesem Journal ein peinliches Protokoll veröffentlicht, das in beschämender Weise die Vertreter dreier Landesverbände zu Störenfrieden macht. Nicht nur, dass dieses Protokoll allen Regeln eines ordentlichen Protokolls widerspricht. Es ist peinlich, dass im DVF niemand in der Lage ist dieses Protokoll zu verhindern. Ein Schelm, der annimmt, dass hier ein persönlicher Racheimpuls einer bestimmten Person bedient wird? Und das Journal dazu missbraucht wird?

    Wie Sie es übrigens auch missbrauchen, denn dieses Journal verweigert den drei Verbänden eine eigene Darstellung dieser Umstände. Machtmissbrauch, oder? Und was noch viel schlimmer ist: Diesem Protokoll folgt keine Entschuldigung, sondern einseitige Negativzuschreibung.

    Und was treibt Sie an, in das gleiche Horn zu stoßen??? Wenn jd. 50 Jahre einem Verein angehört, sollte die Person genug Vereins- und Lebenserfahrung angesammelt haben, um zu wissen, dass die Wahrheit immer mehrere Seiten hat. Wenn Sie die Macht haben, Ihren Leserbrief in diesem Journal zu veröffentlichen, während das den Landesvorsitzenden verwehrt bleibt, wie wäre es, wenn Sie zur Befriedung beitragen, statt Öl ins Feuer zu gießen. Haben Sie je versucht, die andere Seite zu hören, haben Sie je einen Versuch gestartet, für mehr Sachlichkeit einzutreten, statt die Stimmungsmache anzufachen?

    Ich werde wachsam bleiben. Diesem Verein würde ein anderer Führungsstil guttun, im Augenblick kann man sich nur wundern.

    Leserbrief von Ralf Prien

    Sehr geehrte Redaktion, sehr geehrtes Präsidium,

    die Randnotiz im DVF-Journal 5/25 ist doch höchst bemerkenswert. Der Präsident und Justitiar (sic!) des DVF findet formale Details unwichtig. Hört hört!
     
    Und ein Streit um (offenbar seiner Meinung nach unwichtige) Details, zu denen unter anderem die satzungsgemäße Stimmübertragung für Verbandstage gehört, macht kein gutes Bild und schadet dem Ansehen des Verbandes in der Öffentlichkeit. Warum dann eine solche Veröffentlichung in einer Randnotiz des DVF-Journals, wenn es dem Ansehen schadet? Will der Präsident etwa dem Ansehen des Verbands schaden? Das ist dann wohl der einzig mögliche logische Schluss, ist doch ansonsten in dieser Ausgabe nichts von irgendwelchen Unstimmigkeiten zu lesen.
     
    Auch eine dringend benötigte und längst überfällige Entschuldigung des Präsidiums für den infamen, gemeinsam verantworteten Beitrag „Das Präsidium entschuldigt sich“ im DVF Journal 1-2/25 ist weit und breit nicht zu sehen (hätte sich doch diese Ausgabe dafür angeboten, wenn in der Randnotiz sowieso schon „dem Ansehen des Verbands“ sehenden Auges geschadet wird).
     
    Aber ist es wirklich so, dass Meinungsverschiedenheiten innerhalb eines Verbands dem Ansehen schaden oder sind sie nicht viel mehr Ausdruck eines lebendigen Verbandes mit Mitgliedern, die vielfältige verschiedene Hintergründe und Erfahrungen besitzen? Der Umgang mit solchen Meinungsverschiedenheiten ist natürlich von großer Wichtigkeit auch dafür, dass Mitglieder sich auch trauen, ihre Meinung zu äußern. Wenn der Präsident beklagt, dass solche Meinungsverschiedenheiten bislang immer einvernehmlich gelöst werden konnten und es in fast fünfzig Jahren noch nie eine solche Unstimmigkeit wie die beklagte gab, dann sollte er sich vielleicht fragen, ob die Präsidien in der Vergangenheit
    einen anderen Umgang mit Meinungen, die von der eigenen abweichen, pflegten und nicht starrsinnig auf ihrer eigenen Meinung beharrten.
     
    Das elitäre Dünkel des letzten Satzes ist eigentlich nur noch peinlich zu nennen. Vielleicht sollte sich der Präsident mal bewusst machen, dass die überwiegende Mehrheit der Mitglieder des DVF fotografisch „praktisch keine Rolle“ spielt. Und doch macht gerade diese Gesamtheit den Verband aus.

     
    P.S.: Auch ich als 1. Vorsitzender des LV1 habe gegenüber dem Präsidium mein deutliches Unverständnis bzgl. der Randnotiz im DVF-Journal 5-2025 geäußert. Insbesondere vor dem Hintergrund kürzlich stattgefundener Sitzungen des Gesamtvorstands. Eine Reaktion hierauf ist bisher ausgeblieben.