27.08.2025
Fotografisches Wissen
Der Deutsche Fotorat bezieht Stellung
Generative KI im Konflikt mit menschlicher Kreativität
Der Deutsche Fotorat hat am 20.08.2025 einen Forderungskatalog zum Umgang mit generativer KI vorgestellt.
Hierin fordert der Deutsche Fotorat als Dachorganisation eines Netzwerks zahlreicher Mitgliedsverbände, darunter auch der GDT, rechtliche Maßnahmen zum Schutz von Urheberrechten im Kontext generativer KI und deren Training. Der Deutsche Fotorat stellt bzgl. des geistigen Eigentums beim KI-Training fest, dass
- KI-Firmen geschützte Werke ohne Zustimmung der Urheber:innen nutzen,
- aktuelle TDM-Regelungen das Training generativer KI nicht abdecken und somit
- eine Reform des Urheberrechts auf EU-Ebene notwendig ist.
Der Forderungskatalog umfasst zusammengefasst folgende Aspekte:
Angemessene Vergütung für Kreative
- KI-Entwickler müssen für die Nutzung geschützter Werke fair entlohnt werden.
- Vergütung für KI-Training und generierte Inhalte ist erforderlich.
- Rückwirkende Entschädigung für unrechtmäßige Nutzung gefordert.
Zustimmung der Urheber:innen für KI-Training
- KI-Training soll nur mit ausdrücklicher Erlaubnis der Urheber:innen erfolgen.
- Opt-In-Modelle ermöglichen faire Lizenzbedingungen.
- Nutzungsvorbehalte müssen respektiert und technisch umsetzbar sein.
Transparenz im KI-Training
- Datenquellen für KI-Training müssen öffentlich zugänglich sein.
- KI-Anbieter sollen detaillierte Informationen zu Trainingsdaten bereitstellen.
- Fehlende Transparenz erschwert rechtliche Durchsetzung.
Schutz von Urheberinformationen
- Urheberinformationen dürfen nicht gelöscht werden.
- Umsetzung bestehender Gesetze zur Wahrung von Urheberrechten ist notwendig.
- Haftungsregelungen für Verstöße gegen Urheberrecht gefordert.
Kennzeichnung von KI-generierten Inhalten
- Klare Unterscheidung zwischen authentischen Fotografien und KI-Bildern ist erforderlich.
- Standards zur Kennzeichnung von KI-Inhalten müssen entwickelt werden.
- Gesetzgeber soll praktikable Regelungen zur Kennzeichnung schaffen.
Urheberrechte als Verhandlungsmasse
- Urheberrechte dürfen nicht in Handelsabkommen gefährdet werden.
- Regulierung soll Innovation fördern, nicht behindern.
- Europa soll faire Marktregeln schaffen, um Standortvorteile zu sichern.
Demokratische Verfahren in der Regulierung
- Beteiligungsverfahren zur KI-Regulierung waren von Industrie dominiert.
- Faire Mitbestimmung aller Interessengruppen ist notwendig.
- Zukünftige Reformen sollen transparent und inklusiv gestaltet werden.
Der Forderungskatalog des Deutschen Fotorats kann
hier
als Originaltext aufgerufen werden.
Das kann - muss aber nicht - alle, die kreativ unterwegs sind interessieren. Nicht nur diejenigen, deren Beruf es ist und die damit ihren Lebensunterhalt verdienen.