Das Buch wendet sich an jene Fotograf:innen, die ergänzend zu den vielen Online-Möglichkeiten Fotobücher zu erstellen, ihre fotografischen Projekte in Form hochwertiger Bildbände zur Verfügung stellen möchten.
Insofern haben mir die didaktisch und inhaltlich hervorragend strukturierten und aufbereiteten Ausführungen und Hinweise trotz (oder wegen) der schon vorhandenen Grundkenntnisse nochmals einen vertieften Einblick in die zu beachtenden Grundlagen gegeben, die einen guten Bildband ausmachen.
Das Buch wendet sich also sowohl an Leser:innen ohne entsprechende Vorkenntnisse, aber auch an diejenigen, die ihr vorhandenes Wissen ergänzen und vervollständigen wollen. Man merkt der logischen Gliederung des Buches die umfassende und langjährige Erfahrung des Autorenpaars in der Bildbandgestaltung an. In einem Spannungsbogen von der Beurteilung und Auswahl von Fotos und deren dramaturgisch guten Anordnung im Bildband über die Layoutgestaltung von Bildbänden, der richtigen Typografie von Textteilen im Zusammenhang mit den gezeigten Fotografien bis hin zur Auswahl von Dienstleistern in überschaubaren, gut lesbaren Kapiteln und Unterkapiteln sowie mit zahlreichen, nachvollziehbaren Beispielen erfahren Leser:innen, welche Grundelemente und -ideen bei der Gestaltung eines Bildbands essentiell sind, um ihn für Betrachter, Käufer und Leser interessant zu machen.
Besonders hervorzuheben sind dabei die Ausführungen zur „richtigen“ Bildauswahl und Zusammenstellung im Bildband. Welche Fotografien harmonieren z.B. gut auf einer Doppelseite, welche eher nicht, oder welche eignen sich für die (nicht selten vernachlässigte) Gestaltung des Buchumschlags und warum das so ist.
Selbstverständlich kommen auch die Layout-Grundlagen und Feinheiten nicht zu kurz und haben mir nach inzwischen 3 im Eigenverlag erstellten Bildbänden den einen oder anderen Aha-Effekt beschert. Manchmal bestätigend für das, was bisher von mir umgesetzt wurde, oft aber auch mit weiterführenden Ideen und Hinweisen.
Dass ein Bildband durchaus auch Text enthalten kann (oder soll) kommt ebenfalls nicht zu kurz, was zusätzlich in der Behandlung typografischer Grundlagen erläutert wird. Nicht selten kann gerade bei semiprofessionellen Buchgestaltungen und der Vielzahl verfügbarer Schriftfamilien und -schnitten beobachtet werden, dass eher der „Spieltrieb“ als eine gute Lesbarkeit umgesetzt wird (ich nehme mich nicht aus, hin und wieder selbst dieser Versuchung anheim zu fallen).
Wie vom Rheinwerk-Verlag bekannt und geschätzt gelangt das 385 Seiten starke Buch mit Hardcover-Umschlag, Fadenbindung, Lesebändchen und bester Druckqualität in die Hände der Leser:innen.
Fazit: Das Buch ist überaus lesenswert und sollte in jedem Bücherregal vorhanden sein, wenn man sich mit der Konzeption, Gestaltung und Veröffentlichung eines hochwertigen Bildbands befassen möchte – selbst bei schon vorhandenen Erfahrungswerten zu diesem Thema. Und für die Gestaltung eher privat genutzter Fotobücher, z.B. von den letzten Reisen oder Familienfeiern, sind die Ausführungen selbstverständlich auch bestens geeignet.