"Think like a Street-Photographer"

Die Straße im Sucher   

Dicke Regenwolken hatten sich vor dem geplanten Start des ersten Streetphoto-Walks der Landesgruppe über Berlin ergossen – da saßen aber die meisten der zwölf Teilnehmerinnen und Teilnehmer schon gut gelaunt mit ihren Kameras im Café der C/O-Galerie am Bahnhof Zoo im Trockenen.

Die Hobby-Fotografinnen und Fotografen – Mitglieder des DVF und einige Gäste – brachten alle teils langjährige Erfahrungen in der Fotografie mit. Doch das heutige Thema des Treffens war für die meisten eine neue Herausforderung: Streetphotography.

Am Vorabend des Fotowalks hatte der Initiator des Workshops, Thomas Scharfstädt, zu einem Onlinetreffen geladen, um die Geschichte der Streetphotography und ihre verschiedenen Ausdrucksformen vorzustellen. Die Vorläufer dieser Kunstform lassen sich bis ins 19. Jahrhundert und die Bewegung der Impressionisten zurückverfolgen. Diese Künstler griffen als erste zur Kamera, um Szenen des Alltags für ihre Malerei einzufangen. Im Laufe des 20. Jahrhunderts entwickelten sich die Fotografinnen und Fotografen unabhängig von der Malerei und nutzten die technischen Fortschritte in der Kameratechnik und beim Filmmaterial, um die dokumentarische Fotografie und heutige Streetphotography zu entwickeln.

Mit dieser Erkenntnis startete die Gruppe in den praktischen Teil des Workshops. Alle hatten den Rat von Thomas Scharfstädt beherzigt, und nur kompakte Kameras ohne Ballast wie Stative und schwere Zoom-Objektive mitgebracht: „Um als Street-Fotografen möglichst unauffällig zu bleiben, sollten auch die Kameras dezent sein.“

Das vorangegangene Unwetter erwies sich zum Start als glücklicher Zufall, da die glänzenden Pfützen auf dem Pflaster der Gehwege und Straßen reizvolle Motive boten. Thomas Scharfstädt lenkte die Aufmerksamkeit der Teilnehmenden gezielt auf solche Details, die mit Licht und Schatten gestaltet werden können: "Der besondere Reiz besteht darin, alle möglichen Elemente, die man auf den Straßen oder Häuserwänden findet, kreativ einzubinden. So entsteht ein atmosphärisch stimmiges Bild," erklärte Scharfstädt.

Mit der U-Bahn ging es weiter zum Kottbusser Tor in Kreuzberg, einem Ort voller sozialer und fotografischer Gegensätze. Der stählerne Hochbahnhof der U-Bahn, die Geschäfte der türkischen und arabischen Händler, die Graffiti an den Fassaden und die ruhenden oder herumeilenden Menschen bilden ein ideales Umfeld, um den eigenen Blick zu schärfen.

Die Gruppe fotografierte gemächlich weiter bis zum Landwehrkanal, bis sich die Wolken erneut zusammenzogen und das Ende der Fotografie markierten. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich die Teilnehmenden bereits in einem gemütlichen Bierlokal niedergelassen. Das einstimmige Fazit lautete: Streetphotography macht Spaß, insbesondere wenn man in einem Workshop wie diesem neue Dinge ausprobiert. Dies sollte unbedingt fortgesetzt werden.

Bericht: Thomas Scharfstädt

Unter diesem Titel fand am 28. und 29.  Juli 2023 einzweiteiliger (Zoom und Fotowalk) offener Workshop für DVF-Mitglieder und Nicht-Mitglieder zum Thema "Streetphotography entdecken" statt. Konzipiert und durchgeführt von Thomas Scharfstädt (Beauftragter für Mitgliedergewinnung und Mitgliederaktivitäten).

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhielten vorab folgende

Workshopinfos