Am 23. Juni 2023 besuchten 9 interessierte Mitglieder unseres Landesverbands diese Ausstellung, die von der Internationalen Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem in Zusammenarbeit mit der Kunstbibliothek Staatliche Museen zu Berlin zum ersten Mal in Deutschland gezeigt wird. Die Ausstellung, durch die die LV1-Teilnehmerinnen und Teilnehmer fachkundig und mit historisch-politischen Erläuterungen geführt wurden, präsentiert einen Ausschnitt der von der Gedenkstätte bewahrten größten Sammlung von fotografischen und filmischen Zeugnissen des Holocaust mit mehr als 480.000 Fotografien und hunderten von Filmen.
Die Kulturstaatsministerin Claudia Roth hat anlässlich der Eröffnung ausgeführt:
"Wir brauchen diese Bilder. Unsere Erinnerung lebt in ihnen. Doch wir brauchen sie nicht allein, um entschlüsseln zu können, was geschehen ist. Wir brauchen Ausstellungen wie diese, die uns helfen, die Muster der Vergangenheit in der Gegenwart erkennen und lesen zu können."
Die Ausstellung reflektiert ganz gezielt höchst unterschiedliche Perspektiven, wie sie zustande kommen und welche Realität sie konstituieren. Fotografinnen und Fotografen wissen, wie wichtig es ist, sich nicht nur mit den Fotos und ihrer unmittelbaren Wirkung zu beschäftigen, sondern sich auch der Frage anzunehmen, wie Fotos entstehen und wie sie benutzt werden.
So ist die Ausstellung eine kritische Betrachtung der visuellen Dokumentation in Form von Fotografie und Filmen, die während des Holocausts von deutschen Soldaten und nationalsozialistischen Propagandafotografen, von jüdischen Fotografen in den Ghettos und von Mitgliedern der alliierten Streitkräfte während der Befreiung gemacht wurden. Die Ausstellung beleuchtet die Umstände des Fotografierens und die Perspektiven sowohl der professionellen als auch der privaten Fotografen. Fotografie der Täter wie auch der Opfer stehen in der Ausstellung nebeneinander, die dabei die besondere und einzigartige Sichtweise der jüdischen Fotografen als direkte Opfer des Holocausts hervorhebt.
Die Ausstellung wurde erstmals zum Internationalen Holocaust-Gedenktag im Januar 2018 in Jerusalem eröffnet.
Bis zum 20. August 2023 ist die Ausstellung im Museum für Fotografie, Jebensstrasse 2, 10623 Berlin zu sehen. Eine Verlängerung des Ausstellungszeitraum ist wahrscheinlich.